Festakt in St. Goar

Das ist ein guter Tag für die Kinder- und Jugendarbeit in St. Goar“ – so würdigte Falko Hönisch, Bürgermeister der Stadt, die Kooperation mit der Prinzessin Kira von Preußen Stiftung, die kürzlich mit einem Festakt in der Kirche St. Goar und St. Elisabeth besiegelt wurde. „Alles, was gut ist für Kinder, ist auch gut für die Stadt, denn Kinder, das bedeutet Zukunft“, so Hönisch.

Die beschlossene Kooperation ist eine Folge der gütlichen Einigung, die zwischen der Stadt, dem Land Rheinland-Pfalz und der Schloss Rheinfels GmbH & Co. KG sowie Georg Friedrich Prinz von Preußen in der eigentumsrechtlichen Auseinandersetzung um die Burg Rheinfels und weitere städtische Immobilien geschlossen wurde. Die Burg, die 1843 von einem Vorfahren des Prinzen erworben und so vor dem Abbruch bewahrt worden war, ist damit unwiderruflich im Eigentum der Stadt.

Die Stadt wird ab dem 1. Januar 2021 einen Aufschlag auf den Eintrittspreis der Burg in Höhe von 1 Euro bzw. ermäßigt von 0,50 Euro erheben, der nur von Ortsfremden zu entrichten ist und der Stiftung zugutekommt. Die Stiftung wiederum wird diese Einnahmen im Rahmen ihrer Satzungsziele für Kinder und Jugendliche in und aus St. Goar verwenden. „Praktisch steht für die Kinder- und Jugendarbeit in der Stadt jetzt mehr Geld zur Verfügung, ohne dass die städtischen Zuwendungen für diesen Bereich erhöht werden mussten. Ich weiß nicht, wie wir das realistischerweise anders hinbekommen hätten“, so Bürgermeister Hönisch. Die zügige Beendigung des Rechtsstreits macht es der Stadt nunmehr möglich, dringend benötigte Fördergelder abzurufen. Sie wird sich jetzt auch unbelastet den Planungen für die Bundesgartenschau im Mittelrheintal 2029 zuwenden können.

Prinzessin Sophie von Preußen, Stiftungsvorsitzende und Ehefrau von Prinz Georg Friedrich, kündigte an, die Stiftung werde schon bald mit ersten Aktivitäten in St. Goar präsent sein. Die Stiftung, die nach der aus Russland stammenden Großmutter des Prinzen benannt ist, hat unter anderem durch die gemeinsame Arbeit mit israelischen und palästinensischen Kindern große Anerkennung erfahren. Sozial benachteiligten und traumatisierten Kindern werden regelmäßig Freizeiten unter anderem auf der Burg Hohenzollern bei Hechingen ermöglicht.

„Die Schicksale unserer jungen Gäste gehen mir persönlich sehr nahe“, so die Prinzessin, die selbst Mutter von vier Kindern ist. „Jedes Engagement lohnt sich.“ Sie hoffe, dass die Aktivitäten in St. Goar im Besonderen Kindern zugutekämen, deren Leben nicht in wohlbehüteten Umständen verlaufe. Dazu zähle sie nicht zuletzt Kinder mit Migrationshintergrund.

Prinz Georg Friedrich von Preußen bedankte sich ausdrücklich bei Bürgermeister Hönisch und seinem Verhandlungsführer Staatssekretär a. D. Dr. Aretz. Sie seien durch eine zügige, stets von gegenseitigem Respekt getragene Verhandlungsführung schließlich erfolgreich gewesen. „Ich freue mich über das Ergebnis. Hier gibt es keine Sieger und Verlierer, hier gibt es nur Gewinner. Und das sind die Kinder. Ich bin mir sicher, dass diese Lösung auch meiner Großmutter Prinzessin Kira sehr gefallen hätte.