Ein Rucksack voller Abenteuer: Kleiner Rückblick auf viele bunte Ferientage

Keine Spur von Sommerloch – im Gegenteil: Bei uns auf Burg Hohenzollern herrscht seit Anfang Mai Hochsaison. Insgesamt 14 Schulklassen, Wohngruppen und Jugendprojekte aus ganz Deutschland und der Ukraine verbrachten in den letzten Wochen bunte Ferientage mit ausgewählten Aktivitäten auf dem Burggelände und in der Umgebung.

In kleinen Schritten zum Selbstvertrauen

Für viele unserer jungen Gäste war es die allererste Reise – mit all der Aufregung, die dazugehört. Doch schon nach kurzer Zeit wich die Unsicherheit echter Begeisterung. Die Schülerinnen und Schüler der Mathilde-Weber-Schule etwa wuchsen beim gemeinsamen Kochen, Spielen und Wandern über sich hinaus. Auch die Gruppen aus Sigmaringen, Balingen und Bietenhausen stellten schnell fest, dass gemeinsame Aktivitäten Spaß machen und die Gruppe zusammenschweißen. Besonders in der Küche zeigte sich immer wieder: Beim Gemüseschneiden, Abschmecken und Anrichten kann man nicht nur viel über gesunde Ernährung lernen, sondern auch Teamwork üben.

Jeder Tag bot neue Entdeckungen

Abwechslung gab es reichlich. Mal ging es mit Alpakas oder Eseln gemütlich über grüne Wiesen, mal lockte eine geheimnisvolle Höhle, ein Badesee oder ein Spiel- und Erlebnispark. Manchmal verwandelte sich die Burg in ein Abenteuerland für eine Schatzsuche. Natürlich waren alle Gruppen bei sommerlichem Wetter viel in der Natur unterwegs und entdeckten zum Beispiel den rauschenden Uracher Wasserfall. Und die Jugendgruppe aus St. Goar studierte sogar ein Theaterstück ein, das am Ende vor Publikum aufgeführt wurde – mit Prinzessin Sophie von Preußen und Bürgermeister Falko Hönisch in der ersten Reihe. Der Applaus war groß, doch das Schönste war der Stolz, den die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler selbst empfanden. Das ging den Kindern anderer Feriengruppen ganz ähnlich, denn vielfach hatten wir Literatur- und Kunstworkshops organisiert, bei denen sich alle nach Herzenslust kreativ austoben konnten.

Auch neue Formate fanden ihren Platz: Ein Yogakurs mit dem Kinderhaus Weimar war ein Experiment – und gleich ein voller Erfolg. Selbst Kinder, die sonst nur schwer zur Ruhe kommen, lagen plötzlich entspannt auf der Matte und spürten, wie gut das tut. Ein Angebot, das mit Sicherheit eine Fortsetzung finden wird.

Kleine Glücksmomente, die in Erinnerung bleiben

Oft waren es die leisen, alltäglichen Momente, die allen in glücklicher Erinnerung bleiben: ein Kinoabend mit selbst gebackener Pizza, eine Geburtstagsfeier im Burghof, gemeinsames Basteln, Billard- und Fußballspielen. Besonders berührend war die Aktion des Kinderhauses Weimar: Über 200 selbst gebackene Muffins, frisch aus dem Ofen, verkauften sie beim Hechinger Gourmet-Abend zugunsten der Stiftung – eine wunderbare Geste, die zeigt, wie Dankbarkeit Kreise zieht.

Und manchmal überschreiten diese Kreise sogar Landesgrenzen. Jugendliche aus der Ukraine, die in Tübinger Gastfamilien lebten, kamen für einen Tag auf die Burg. Beim Wandern, Grillen und Fußballspielen war plötzlich keine Sprache mehr wichtig – nur das gemeinsame Erleben.

 „Bis bald“ statt „Lebewohl“

Am Ende jedes Aufenthalts steht der Abschied. Und doch fühlt er sich selten endgültig an. Fast alle Gruppen möchten gerne wiederkommen, viele schon im nächsten Jahr. So schrieb unter anderem die Wohngruppe „Villa Kunterbunt“ vom Haus St. Elisabeth nach ihrem Aufenthalt einen bewegenden Dankesbrief. Darin erinnerten sie sich nicht nur an die Burgführung, Ausflüge oder Bastelstunden, sondern schwärmten vor allem von der Fürsorge und Herzlichkeit unseres Stiftungsteams. Für uns ist das die größte Bestätigung. Mit Freude bereiten wir nun die Ferienaufenthalte für die noch kommenden Gruppen vor – und können uns keine schönere, keine abwechslungsreichere Arbeit vorstellen!