Nach 68 Jahren wieder auf der Burg: Bewegendes Treffen mit einem der ersten „Kira-Kinder“

Er gehörte zu der ersten Gruppe Berliner Jungs, die im Sommer 1954 drei Wochen Ferien auf der Burg Hohenzollern verleben durften: Prof. Dr. Jürgen Ziechmann. Heute ist er 81 Jahre alt und erinnert sich noch lebhaft an die Zeit auf der Burg. Wie er den Aufenthalt genoss, welche Freiheiten die Kinder auf der Burg damals hatten und dass er sogar zum inoffiziellen Burgführer avancierte, davon erzählte uns Professor Ziechmann in einem unheimlich spannenden Treffen auf der Burg im Vorfeld unseres Wohltätigkeitskonzerts am 3. September 2022, zu dem ihn Sophie Prinzessin von Preußen und Georg Friedrich Prinz von Preußen herzlich eingeladen hatten.

Professor Ziechmann, der aus dem niedersächsischen Oldenburg angereist war, hatte nicht nur viele amüsante Anekdoten im Gepäck, er gab auch interessante Einblicke in sein vom Lernen und Lehren geprägtes Leben: Geboren und aufgewachsen in Berlin-Charlottenburg, studierte Ziechmann Pädagogik, Psychologie und Soziologie in Berlin. Nach seiner Promotion im Jahr 1969 war er als Akademischer Rat an der Universität – Gesamthochschule Duisburg in der Lehrerausbildung tätig, vier Jahre später habilitierte er sich an der Universität Bremen. Mit über 100 einschlägigen Veröffentlichungen zählt Professor Ziechmann zu den Koryphäen im Bereich Lernpsychologie und Curriculum-Forschung. Und noch einem anderen Thema widmet er sich mit Leidenschaft: Seit Mitte der 1980er-Jahre beschäftigt sich Jürgen Ziechmann intensiv mit Friedrich dem Großen und hielt zahlreiche Vorträge über Leben und Wirken des Preußenkönigs – zum Beispiel im Kunst- und Kulturverein Rheinsberg, zu dessen Gründern er zählte. Dass der Aufenthalt auf der Hohenzollernburg als Kind ganz sicher mit zu diesem Interesse an Friedrich dem Großen beigetragen hat, davon ist Professor Ziechmann fest überzeugt.

Es war uns eine große, eine besondere Ehre, Professor Ziechmann Anfang September zu begrüßen, und wir danken von Herzen für diesen wunderbaren Austausch – genauso wie für seine berührenden Dankesworte, die er uns per E-Mail zukommen ließ: „Das angenehme Gespräch mit Ihnen und Ihrem Gatten, das interessante Interview, das wunderschöne Konzert im festlich beleuchteten Grafensaal, die eindrucksvolle Atmosphäre der Burg und die bereichernden Gespräche mit Gleichgesinnten – alle diese wertvollen Eindrücke haben sich in meinem Gedächtnis zu einem einmaligen Erlebnis zusammengefunden, für das ich sehr dankbar bin.“